Feuerwerk des fränkischen Humors
Soloabend mit dem fränkischen Mundart- und Mundwerkakrobaten Sven Bach
“Auch wenn dem Franken gemeinhin nachgesagt wird, dass er zum Lachen in den Keller gehe, so wird er diesen bei Sven Bach nicht erreichen, ohne vorher laut losgelacht zu haben.” So lautete schon einmal ein Kommentar über Sven Bach. Bei den Pfaffenhofenern galt er bereits seit seinem ersten Soloauftritt vor einem Jahr als “Geheim”Tipp für alle, die eben gar nicht erst versuchen wollen, diesen Keller zu erreichen.
Kaum war bekannt, dass der Urfranke erneut im Sportheim des SV Pfaffenhofen Kostproben seines (fränkisch) frisch-frechen Humors zum Besten geben wird, waren die Karten schon Monate vorher nahezu ausverkauft. Nach seinem Auftritt bei “Franken Helau” in der Rother Kulturfabrik wurde der Ansturm schließlich so groß, dass es Karten nur noch mit ein bisschen Glück gab, weil vielleicht jemand verhindert war und wieder abspringen musste.
Und so konnte sich Sven Bach vor ausverkauftem Haus wieder so richtig ins Zeug legen und das Publikum mit seinem Soloprogramm “Kranklach'n is' g'sund!” begeistern. “Hobbala”, da war es wieder das beliebteste fränkische Wort. Schnell noch ein paar mundakrobatische Lockerungsübungen mit dem mittelfränkischen Publikum, um ein breites “L” (..a ganz' Maul vull L), ein zelebriertes “B” und das vorn gerollte “R” zu garantieren – schon ging's los. Und jeder bekam dabei seinen Teil ab. Dem überzeugten Franken nahm natürlich keiner Übel, wenn er “selbstkritisch” die Eigenheiten seiner Landsleute hervorhob, um so für ein besseres Verständnis der “software” der Franken zu werben.
Dankbare Opfer waren aber auch die “Asserwertigen”, die man ja als Vergleich dringend heranziehen muss – damit man eben die “software” der Franken verstehen kann. Ob aus München, Hamburg oder Mitten drin – wo man sich gar nicht vorstellen kann, dass da auch noch Menschen leben –, kaum hatte Sven Bach den einen oder anderen “Asserwertigen” identifiziert g'hörte er oder sie schon glei' der Katz' und wurde ins Programm mit einbezogen. Egal ob Preiss oder Rigobert-Takeshi Schmidhanzel aus Traunstein, alle waren integriert.
Kommunikativ und multikulturell interessiert wie ein typischer Franke nun mal so ist, gelang es ihm dank seines 4-sprachigen Talents (Frängisch, Deidsch, loud und leise) eine Lachsalve nach der anderen zu platzieren, dass es schon zu einer Belastungsprobe für das Zwerchfell wurde.
Organisiert wurde dieser Abend von der evangelischen Kirchengemeinde Pfaffenhofen, die aus dem Erlös des Kartenverkaufs und aus Spenden ca. 800 € für die Renovierung der Ottilienkirche und des Gemeindehauses verbuchen konnte. Eine fränkische Brotzeit und ein Ensemble des Kiliansdorfer Posaunenchors, das die Veranstaltung mit einem fränkisch-zünftigen Musikrahmen unterstützte, rundeten diesen Abend zusätzlich ab.
Das der Abend wirklich gelungen war, wurde nach dieser “Unterrichtung” selbst für die “Asserwertigen“ deutlich, als sie zum Abschluss hören konnten, wie sich die Franken mit einem herzlichen, fast überschwänglichen “Basst scho” als großes Kompliment bedankten.